Kommentar: Pensionen nicht schlechtreden

GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian. Foto: Willi Denk
GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian bei der BetriebsrätInnenkonferenz. Foto: Willi Denk

Eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts IFES bestätigt: Die Beschäftigten in Österreich vertrauen dem öffentlichen Pensionssystem.

Pensionen bleiben finanzierbar

Die Tatsache, dass die Lebenserwartung der Menschen steigt, ist nicht neu. Trotzdem bleiben die Pensionen finanzierbar, da auch die Leistungsfähigkeit unserer Volkswirtschaft steigt. Die gesamten öffentlichen Pensionsausgaben machen derzeit ca. 14 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) aus. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Menschen im Pensionsalter in den nächsten Jahrzehnten wird der Anteil der Pensionsausgaben nach den neuesten Prognosen bis zum Jahr 2060 nur auf ca. 14,4 Prozent des BIP steigen.

Eine Befragung unter ArbeiterInnen und Angestellten in Österreich, die das Meinungsforschungsinstitut IFES durchgeführt hat, zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten großes Vertrauen in das öffentliche Pensionssystem hat, und die staat-liche Pension als Fundament der Alterssicherung gesehen wird. Ein Umbau in Richtung mehr Privatvorsorge wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Das Vertrauen in das Umlagesystem ist sehr hoch (71 Prozent), allerdings bei den über 40-Jährigen deut-lich stärker ausgeprägt (80 Prozent) als bei den Beschäftigten unter 29 Jahren (57 Prozent). Darüber hinaus sieht gerade die Gruppe der jüngeren ArbeitnehmerInnen es als zentrale Aufgabe des Pensionssystems an, dass der Lebensstandard gesichert bleibt (89 Prozent).

Nicht schlechtreden

Bei einer Betriebsrätekonferenz im Austria Center appellierte der GPA-djp-Vorsitzende Wolfgang Katzian vor 800 BetriebsrätIn-nen an die Vertreter der Finanzwirtschaft und bestimmte politische Kräfte, das öffentliche Pensionssystem nicht permanent schlechtzureden. „Private und betriebliche Pensionsvorsorge macht als Ergänzung zum Umlagesystem Sinn, die Bewerbung darf aber nicht mit einer Diffamierung des öffentlichen Systems verbunden sein. Statt Verunsicherung insbesondere auf Kosten der Jungen zu betreiben, muss nachgedacht werden, wie die Finanzierung der sozialen Sicherheit auch künftig gewährleistet werden kann. Die gegenwärtigen Finanzierungsstrukturen der sozialen Sicherungssysteme sind auf die Auswirkungen von Digitalisierung und Automatisierung nicht vorbereitet. Denn die derzeitige Finanzierung ist primär an die Entwicklung der Löhne und Gehälter gekoppelt und belastet vor allem den Faktor Arbeit. Das ist auf die Dauer nicht tragbar“, so Katzian.

Alle Informationen zur Aktionswoche und zum Thema Pensions-sicherheit finden sie auf: www.gpa-djp.at/pension

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