Der 28. Juli ist in Österreich der Equal Pension Day.
Am 28. Juli ist der Tag an dem die österreichischen pensionierten Männer durchschnittlich bereits jenen Pensionsbetrag erhalten haben, den Frauen bis zum Ende des Jahres bekommen: der Equal Pension Day. Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Österreich sind im europäischen Vergleich noch immer sehr hoch (2015: 21,7%)), im Pensionsalter werden sie aber zur Kluft und liegen bei 43% Prozent. Dies spiegelt sich auch in der Armut im Alter wieder. 20% der alleinstehenden Pensionistinnen sind armutsgefährdet. Die Ungleichheiten im Erwerbsleben setzen sich im Pensionsalter nicht nur fort, sondern vergrößern sich. Grund hierfür ist nicht nur die geringere Entlohnung, sondern auch die fehlenden Beitragsjahre wegen Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Kinderbetreuungszeiten, Pflege von Angehörigen oder anderen Doppelbelastungen. Auch Teilzeitarbeit verringert die Pension.
Der Vorschlag der Bundesregierung ab 2020 die Ausgleichszulage für Pensionen bei 40 Arbeitsjahren auf 1.200 Euro anzuheben wird Frauen aufgrund dieser Unterbrechungen nicht zu Gute kommen. Für Frauen ist es aufgrund der Doppelbelastung schwieriger, die erforderliche Zeit zu erreichen. Um Frauen einzubeziehen, müssen hier auch Versicherungsjahre einberechnet werden, um Gerechtigkeit bei den Mindestpensionen herzustellen. Durch die Einstellung der Beschäftigungsaktion 20.000 für Arbeitslose über 50 Jahren wird es für ältere Arbeitslose noch schwieriger wieder in Beschäftigung zu finden. Auch hier sind viele Frauen betroffen.
Um für die Zukunft den Equal Pension Day auf den 31.12. zu verschieben und so gleiche Pensionen für beide Geschlechter herzustellen sind Maßnahmen notwendig, um die Einkommensschere in Österreich zu schließen.
Mit der schrittweisen Anhebung der kollektivvertraglichen Mindestgehälter auf 1.500 Euro bzw. 1.700 Euro Brutto und der kollektivvertraglichen Anrechnung von Karenzzeiten arbeiten die Gewerkschaften aktiv und erfolgreich daran, Einkommensgleichheit zu verwirklichen. Die momentanen Maßnahmen der Bundesregierung wie die Einführung des 12-Stunden-Tags und die Budgetkürzungen bei Kinderbetreuungseinreichungen verschärfen diese Ungleichheit allerdings nur weiter.