Die fünfte Verhandlungsrunde des Kollektivvertrages der metalltechnischen Industrie ist ohne Einigung zu Ende gegangen. Es fehlt an der Bereitschaft der Arbeitgeberseite ein ernsthaftes Angebot zu legen. In fünf Gründen erklären wir warum die Beschäftigten in der Metallindustrie eine fünfprozentige Lohnerhöhung verdienen und ab Montag Warnstreiks stattfinden.
1. Die Jahre der Krise sind vorbei. Der Wirtschaft geht es immer besser.
Unsere Wirtschaft ist mitten in der Hochkonjunktur und diese hält mit drei Prozent Wirtschaftswachstum weiter an. Die Arbeitgeberseie behaupten der Wirtschaft geht es schlecht. Die Zahlen zeigen aber: das stimmt nicht. Der österreichischen Wirtschaft geht es besser als in den Jahren zuvor. Daher ist es nur gerecht den Beschäftigten ihre besonderen Leistungen in der Krise nun auch endlich fair abzugelten.
2. Die Eigentümer verdienen gut. Die Beschäftigten verdienen einen gerechten Anteil daran.
Die Ausschüttungen der Gewinne aus 2017 machen 39,7% der gesamten Löhne und Gehälter aus. Die Gewinnausschüttungen steigen damit um 16% an. Für die Beschäftigten, die diese Gewinne erwirtschaften, machen die Arbeitgeber kein ordentliches Angebot. Die Gewinne steigen weiter, 5% Lohnerhöhung sind nur ein gerechter Anteil daran.
3. Die Wirtschaft will gut qualifizierte, hoch motivierte Beschäftigte. Leistung kostet Geld.
Fachkräftemangel ist in aller Munde. Hier kann Abhilfe geschaffen werden. Gute Beschäftigte findet man, wenn man eine gerechte Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen anbietet. Dazu gehört auch die Gewinne fair zu verteilen. Eine gerechte Lohnerhöhung und Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen sind nur der Anfang.
4. Die Unternehmen in der Metallindustrie verdienen sehr gut an den Beschäftigen.
Während der Personalaufwand pro Beschäftigten in der Metallindustrie 2,7% ausmacht, ist die Wertschöpfung pro Beschäftigten 6,4%. Das bedeutet die Produktion pro Arbeitnehmer ist mehr als ist doppelt so hoch gestiegen wie der Aufwand für das Personal. Die ArbeitnehmerInnen sind viel mehr wert, als sie bekommen. Es ist also nur fair, wenn sie für ihre Leistungen einen gerechten Anteil bekommen.
5. Die Industrie hat bei der Regierung den 12-Stunden-Tag/ die 60-Stunden-Woche bestellt. Jetzt soll sie auch die Rechnung dafür bezahlen.
Inzwischen häufen sich die Missbrauchsfälle rund um die Arbeitszeitverlängerung durch die Bundesregierung. Die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen trifft die Beschäftigten voll, daher muss es Verbesserungen im Rahmenrecht in den Kollektivverträgen geben. So kann ein Interessensausgleich zwischen Arbeitgeberseite und Arbeitnehmerseite herbeigeführt werden. Es geht um die gerechte Bezahlung von Überstunden, Arbeitszeitverkürzung im Ausgleich für besonderen Belastungen, eine leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche und Rechtsicherheit. Alle Forderungen findest du hier.
Du willst die Streiks unterstützen. Das geht ganz einfach – tritt jetzt der Gewerkschaft bei!