Ein Bilderbuch bereitet die Themen Flucht, Fremdheit und Ankommen in einem neuen Zuhause kindgerecht auf.
Das kleine Mädchen Wildfang muss gemeinsam mit seiner Tante die Heimat verlassen, weil dort Krieg ist. Die beiden müssen eine lange schwierige Reise in ein fremdes Land machen, wo sie in Sicherheit sind. Dort angekommen fühlt sie sich zunächst sehr fremd und einsam: Das Essen, die Leute, die Tiere und Pflanzen, der Wind, aber vor allem die Sprache sind fremd. Wenn die Leute reden, empfindet sie das als kalten Wasserfall, der auf sie einprasselt. Die eigene Sprache dagegen ist für sie eine warme weiche Decke in der sie sich einkuscheln und verkriechen kann.
Schließlich lernt sie am Spielplatz ein fremdes Mädchen kennen, zunächst lächeln sich die beiden nur an aber schließlich werden sie trotz der Sprachbarriere Freundinnen. Nach und nach lernt sie von der neuen Freundin auch die neue Sprache, die schließlich auch nicht mehr kalt und fremd ist sondern zu einer bunten neuen Decke wird, die genauso weich und angenehm ist, wie ihre Muttersprache.
Die in der ich-Form geschriebene Geschichte und die wunderschönen Illustrationen nehmen die kleinen LeserInnen auf eine Reise mit und zeigen ihnen anhand des Beispiels der Sprache, welche Probleme Flüchtlinge haben, wenn sie die Heimat verlassen und in ein fremdes Land kommen. Ein Buch das dazu anregt nachzudenken, Grenzen zu überschreiten und auf andere zuzugehen. Die wichtigste Botschaft: Kind ist Kind und Mensch ist Mensch, egal, wo man herkommt und welche Geschichte man mitbringt, denn Zuhause kann überall sein, es kommt nur auf die Menschen an, die einem dort begegnen.
Eine echte Vorleseempfehlung für Kinder ab 5.