Bei manchen Bankomaten werden für jede Behebung Gebühren verrechnet.
Eigentlich kennt man das nur aus dem Ausland oder bei Behebungen mit der Kreditkarte. Seit 2016 gibt es jedoch auch in Österreich Bankomaten, bei denen Gebühren verrechnet werden. Besonders in touristischen Gebieten (in Wien etwa auf der Mariahilfer Straße), an Autobahnraststationen und ähnlichen Orten findet man seither Bankomaten der Firmen Euronet, bei denen jede Behebung 1,95 Euro kostet. 2017 hat die Politik darauf reagiert und mit Anfang 2018 die Weitergabe von Bankomatgebühren an KundInnen gesetzlich verboten. Die Banken und nicht die KonsumentInnen sollten die Kosten der privaten Bankomatbetreiber zahlen. Diese Bestimmung wurde im Oktober 2018 vom Verfassungsgerichtshof gekippt. Wer also an den Bankomaten von Euronet oder anderen Drittanbietern Geld behebt und der Transaktion zustimmt, muss wieder selbst die Bankomatgebühren zahlen.
Die Banken dürfen bei den eigenen Bankomaten weiterhin nur in Ausnahmefällen Bankomatgebühren verrechnen. Nämlich dann, wenn die KundInnen sich für einen Kontoführungstarif entscheiden, der Bankomatbehebungen nicht beinhaltet.
Wie erkennt man gebührenpflichtige Bankomaten?
Ist nicht offensichtlich ein gängiges Banklogo am Bankomaten abgebildet, so handelt es sich vermutlich um einen Drittanbieter. Dass die Behebung kostenpflichtig ist, wird oft erst während des Behebungsvorgangs sichtbar. Die AK fordert, dass die Gebührenpflicht außen am Bankomaten gut erkennbar draufsteht. Die KonsumentInnenschützerInnen der AK sind der Ansicht, dass Banken, die Girokonten anbieten, auch dafür sorgen müssen, dass ihre Kunden in ausreichendem Ausmaß die Möglichkeit haben, ihr Geld an Automaten ohne Zusatzkosten zu beheben. Diese Dienstleistung zunehmend privaten Anbietern zu überlassen, sei aus konsumentenfreundlicher Sicht nicht akzeptabel.
Geld abheben im Urlaub
In Österreich sind gebührenpflichtige Bankomaten bisher die Ausnahme und nicht die Regel. Anders ist das im Ausland: In Deutschland verrechnen fast alle privaten Banken und Bankomatbetreiber mittlerweile Gebühren, die bis zu 6,50 Euro betragen können. Ähnlich ist es in der Schweiz, in Polen und in Italien, wo bereits seit einigen Jahren Bankomatgebühren verrechnet werden.
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