Die GPA-djp wird die Beschäftigten und den Betriebsrat bei den Verhandlungen über die Einsparungspläne der UniCredit mit aller Kraft unterstützen.
Schon seit Monaten hängen die drohenden Kürzungspläne der Konzernzentrale in Mailand wie ein Damoklesschwert über den Beschäftigten der Bank Austria. Immer wieder wird über die Anzahl der geplanten Kündigungen, die Verlagerung des gesamten Ostgeschäfts, die völlige Zerschlagung oder den Verkauf der gesamten Bank spekuliert: Konzernweit sollen 18.200 Stellen abgebaut, das Privatkundengeschäft in Österreich verkauft oder völlig umstrukturiert und die Zentrale für das Ostgeschäft nach Mailand verlegt werden. Keine einfache Zeit für Adolf Lehner, den Betriebsratsvorsitzenden der Bank Austria. „Die Einsparungspläne der UniCredit übersteigen die Befürchtungen der Beschäftigten, viele KollegInnen in Österreich sind verunsichert, die Angst wegen des drohenden Arbeitsplatzverlusts ist groß“, beschreibt er die Stimmung in der Belegschaft. Denn was diese Pläne für die Beschäftigten konkret bedeuten, ist noch nicht klar. Der Betriebsrat fordert das Management der Bank Austria und der UniCredit daher auf, rasch Verhandlungen auf Augenhöhe zu führen.
Zerschlagung verhindern
„So einfach, wie sich das vielleicht manche Manager in der Konzernzentrale vorstellen, wird eine völlige Zerschlagung bzw. Verkauf der Bank nicht möglich sein. Als Interessenvertretung der ArbeitnehmerInnen werden wir es nicht kampflos hinnehmen, dass die Beschäftigten den Großteil der Folgen der Finanzkrise zu tragen haben. Betriebsrat und Belegschaft können mit der vollen Unterstützung vonseiten der GPA-djp rechnen“, erklärt GPA-djp-Vorsitzende Wolfgang Katzian kampfbereit. Wie auch die rund 580 Delegierten am GPA-djp-Bundesforum, die am Tag nach der Bekanntgabe der Einsparungspläne in einer einstimmig verabschiedeten Resolution ankündigen: „Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Beschäftigten der Bank Austria sehr ernst und werden in enger Abstimmung mit dem Betriebsratsteam der Bank Austria alles unternehmen, um einen Kahlschlag zu verhindern.“ Die Bank Austria hat eine für den Finanzplatz Österreich und die gesamte Volkswirtschaft wichtige Bedeutung. Eine völlige Zerschlagung hätte eine negative Signalwirkung weit über die betroffene Bank hinaus. Die GPA-djp wird alles daransetzen, dass die Sozialpartnerschaft auch in der Frage der zukünftigen Entwicklung der Bank gewahrt bleibt und keine Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen werden. Die Beschäftigten der Bank Austria gaben dem Betriebsrat Ende November volle Rückendeckung für Kampfmaßnahmen. Ein einstimmiger Vorratsbeschluss, der bei Betriebsversammlungen gefasst wurde, unterstützt alle weiteren „betriebsrätlichen und gewerkschaftlichen Maßnahmen bis hin zum Streik“.