Konsumentenschutz: Vorsicht Betrug!

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Viel Geld für wenig Arbeit gibt es nur im Märchen oder in Stellenanzeigen mit Betrugsabsicht.

Zusatzverdienst bis zu 3.000 Euro im Monat, einfache Arbeit von Zuhause bei freier Zeiteinteilung. Solche scheinbar verlockenden Jobangebote finden sich sowohl im Internet als auch in Zeitungen. Für Menschen in wirtschaftlich und sozial schwierigen Situationen klingen solche Angebote oft verlockend, versprechen sie doch schnelles Geld und einen Ausweg aus allen Problemen. Tatsächlich verdienen nur die wenigsten mit solchen Jobs tatsächlich Geld. Für die allermeisten sind damit hohe Kosten und weitere Probleme verbunden.

Die Alleinerzieherin Annemarie K. tappte in eine solche Falle. Sie war nach der Trennung von ihrem Partner in finanzielle Not geraten und hatte auf ein Inserat reagiert, das ihr einen tollen Zusatzverdienst ohne finanzielles Risiko versprach. Auf telefonische Nachfrage erfuhr sie, dass es darum ging, Farben und anderes Bastelmaterial für Kinder selbstständig an KundInnen zu verkaufen. Als zweifache, erfahrene Mama sei sie genau die richtige für den Job, erklärte ihr eine sympathische Dame. Die Produkte musste Frau K. dem Unternehmen im Voraus abkaufen und selbst lagern. Dass ihr dafür das notwendige Kapital fehle sei absolut kein Problem, erklärte die nette Dame. Ihr wurde also ein Kredit vermittelt, den sie mit den sicher bald sprudelnden Einnahmen rasch zurück zahlen könne. Tatsächlich gestaltete sich der Verkauf der Produkte ziemlich zäh. Nachdem ihre Freundinnen mit Kindern Kleinigkeiten bei Frau K. gekauft hatten, versiegte die Nachfrage schließlich ganz und Frau K. blieb auf den übrigen Produkten und ihrem Kredit sitzen.

Wie Frau K. ging es schon schon vielen anderen Menschen in finanzieller Bedrängnis, die ebenfalls auf die vermeintlich hohen Gewinnaussichten hereinfielen. Hinter den Inseraten, die Hunderte oder sogar Tausende Euro Zusatzverdienst versprechen, steckt ein Job als Vertriebspartner, bei dem die Produkte zu überhöhten Preisen angekauft werden müssen. Die VertriebspartnerInnen müssen nicht nur selbst für den Wiederverkauf sorgen, sondern brauchen auch eine Gewerbeberechtigung und müssen Einkommenssteuer bezahlen. Vom vermeintlich üppigen Verdienst bleibt dann meist kaum etwas übrig.

Fallen erkennen

Unseriöse Jobangebote lassen sich jedoch mit etwas Vorsicht gut von seriösen Jobangeboten unterscheiden: Vorsicht ist bei allen Inseraten geboten, die in marktschreierischer Sprache extrem hohe Einnahmen versprechen. Denn niemand zahlt viel Geld für wenig Arbeit. Unseriös sind außerdem Inserate, die nur unvollständige und nutzlose Informationen enthalten, in denen weder eine Tätigkeitsbeschreibung noch ein Firmenname enthalten sind. Wer nähere Infos und Kontaktmöglichkeiten möchte, muss dafür entweder bezahlen oder bei einer kostenpflichtigen 0900er-Nummer anrufen. Einen Job gibt’s bei solchen Inseraten meist gar nicht zu vergeben. Auch Chiffrenummern oder Webmail-Adressen als Kontaktmöglichkeiten sind Warnsignale. Dasselbe gilt für alle Jobs, für die bereits vor Jobantritt Kosten anfallen, sei es für die Einschulung oder einfach als Gebühren für die Vertragsunterzeichnung.

Unseriöse Jobangebote bieten außerdem oft Jobs an, die man angeblich ohne Qualifikation ausführen kann. Auch das ist ein Hinweis, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen Betrug handelt. Jede seriöse Stellenanzeige enthält ein Tätigkeitsprofil und nennt die erforderlichen Qualifikationen.

Die Alarmglocken sollten auch läuten, wenn von Selbstständigkeit die Rede ist. Dahinter verbirgt sich oft ein Pyramidenspiel. Bei diesem zahlen Sie gleich zu Beginn einen bestimmten Betrag. Dann werben Sie MitspielerInnen an, die ebenfalls einen bestimmten Betrag bezahlen. Ihr Gewinn stammt aus den Beiträgen der anderen MitspielerInnen. Solche Pyramidenspiele sind in Österreich verboten und werden auch strafrechtlich verfolgt.

Hinter manchen Inseraten verbirgt sich kein Job, sondern Geldwäsche. Nämlich dann, wenn der „Job“ darin besteht, Geld, das auf das eigene Konto überwiesen wird, zurück zu überweisen. Dafür wird ein gewisser Anteil als Provision gezahlt. Solche „Jobs“ bringen nicht nur die Gefahr eines finanziellen Schadens, Sie können sich damit auch wegen Geldwäsche strafbar machen.

Reingefallen

Wenn man trotz aller Vorsicht in eine Falle tappt, empfiehlt es sich, Anzeige wegen Betrugs bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten. Wer eine Rechtsschutzversicherung hat, kann das betrügerische Unternehmen auch auf Schadenersatz klagen.

Mehr dazu
Hotline der AK: 01/501 65-401

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