Wichtige Erfolge bei den Kollektivvertragsverhandlungen.
Als wir im vergangenen Herbst die ersten Kollektivvertragsrunden nach Inkrafttreten des Arbeitszeitverlängerungsgesetzes starteten, war bereits klar, dass diese unter einem besonderen Vorzeichen stehen würden. In praktisch allen Runden stand das Thema Arbeitszeit ganz oben auf der Agenda, und entsprechende Forderungen wurden von uns in die Verhandlungen der unterschiedlichsten Branchen eingebracht. Auch das mediale Interesse war so groß wie selten zuvor.
Den Auftakt machte die Metallindustrie, in der mit Warnstreiks ein sehr guter Abschluss erkämpft wurde: Mindestens 1.120 Euro mehr Lohn und Gehalt und Zuschläge von 100 Prozent für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde.
Auch in der größten Branche, dem Handel, gab es eine bemerkenswerte Mobilisierung mit Betriebsversammlungen und Kundgebungen, die insbesondere im Rahmenrecht wirklich herzeigbare Ergebnisse brachte: Es gelang etwa, den Rechtsanspruch auf eine 4-Tage-Woche durchzusetzen.
„Ohne die Kampfkraft unserer Mitglieder könnten wir den Unternehmervertretern nicht so selbstbewusst entgegentreten.“
Barbara Teiber, GPA-djp Bundesvorsitzende
Auch im jüngst abgeschlossenen Kollektivvertrag für den privaten Gesundheits- und Sozialbereich ermöglichten erst Warnstreiks und betriebliche Aktionen einen Abschluss, der sich sehen lassen kann: plus 3,2 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung und ein zusätzlicher Urlaubstag nach dem 1. Dienstjahr.
Verhandlungen für Hunderttausende Beschäftigte sind eine Herausforderung, viele unterschiedliche Interessen sind dabei zu berücksichtigen.
Aber eines ist klar: Ohne die Kraft Hunderttausender im Rücken wären die erzielten Erfolge nicht zustande gekommen. Ohne das Engagement, die Tatkraft und Entschlossenheit der Beschäftigten, auch im eigenen Betrieb für Verbesserungen im Kollektivvertrag einzutreten und solidarisch mit Kolleginnen und Kollegen in anderen Betrieben zu sein, wären Gehaltsabschlüsse weit über der Inflationsrate oder Erfolge bei der Arbeitszeit und den Arbeitsbedingungen gar nicht möglich. Ohne unsere vielen Mitglieder, die uns stärken und die nötige Verhandlungsmacht verleihen, könnten die VerhandlerInnen nicht selbstbewusst genug auftreten, um es mit den Unternehmervertretern aufzunehmen. In diesem Sinne, möchten wir uns für Ihre Mitgliedschaft bedanken und hoffen, dass Sie uns auch im Jahr 2019 unterstützen.