
Foto: Edgar Ketzer
Karl Dürtscher wurde 1961 in Schruns (Vorarlberg) geboren. Seine Tätigkeit bei der GPA begann er 1985 als Fachgruppensekretär der Sektion Handel. Ab 2001 war er stv. Regionalgeschaftsführer der GPA-Wien.
Seit 2018 war er Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA. Als Leiter des Geschäftsbereichs Interessensvertretung war er zuletzt verantwortlich für die Kollektivvertragspolitik der GPA und auch Chefverhandler, u.a. in der Metallindustrie. Überdies war er in verschiedenen Funktionen der Selbstverwaltung in der Sozialversicherung tätig, etwa lange als stv. Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse und als Präsidiumsmitglied der Pensionsversicherungsanstalt sowie als Mitglied des Verwaltungsrats der AUVA und Kammerrat in der Arbeiterkammer.
Charly ging es nie um die Selbstinszenierung und Effekthascherei, sondern um die pragmatische Lösung konkreter Probleme und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Wenn er gebraucht wurde, war er zur Stelle. Er hinterlässt eine große Lücke in der Gewerkschaftsbewegung.
Maßgeblich mitgestaltet hat Dürtscher die Corona-Kurzarbeit. Wenn es notwendig war, dann übernahm er auch Verantwortung ganz in der ersten Reihe. Gerade die extrem schwierigen KV-Verhandlungen der letzten Jahre erforderten seine ganze Kraft und Durchhaltevermögen.
Trotzdem verlor Charly nie seine Gelassenheit und vor allem auch nicht seinen Humor.
Was ihn auszeichnete, waren seine Handschlagqualität und Besonnenheit, die auch von den Arbeitgebern hochgeschätzt wurde.
Bis zuletzt machte sich Charly viele Gedanken zur Zukunft des Wirtschaftsstandortes Österreich. Ein zentrales Anliegen, um mehr Einkommensgerechtigkeit herzustellen: Mehr Frauen müssten den Weg in die Industrie und die Technikberufe finden und dafür müssten die entsprechenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.