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80 Jahre ÖGB – und Michael Träger ist seit mehr als vier Jahrzehnten ein Teil davon.
Seit 44 Jahren ist Michael Träger Mitglied der Gewerkschaft GPA – und genauso lange setzt er sich für die Rechte der Arbeitnehmer:innen ein. Als Betriebsratsvorsitzender bei der Robert Bosch AG mit rund 1.700 Beschäftigten kennt er die Herausforderungen des Arbeitsalltags und weiß, dass man sie nur gemeinsam bewältigen kann: „Schon ganz zu Beginn meiner Lehre war klar: Wenn wir etwas erreichen wollen, dann nur gemeinsam.“
Mit dieser Überzeugung trat er 1981 gemeinsam mit seinem gesamten Lehrjahr in die Gewerkschaft GPA ein – ein Schritt, den er nie bereut hat. Seither kämpft er für faire Löhne und Gehälter, gute Arbeitsbedingungen und Respekt am Arbeitsplatz.
Erfolge, die bleiben
Einer seiner größten Erfolge war der Wechsel von 450 Kolleginnen und Kollegen aus dem Handels-Kollektivvertrag in den Metaller-Kollektivvertrag – mit besseren Löhnen und klareren Regelungen. Auch in schwierigen Situationen hat Michael Haltung bewiesen: Als der 12-Stunden-Tag mit aller Härte eingeführt wurde, hat er gemeinsam mit der Gewerkschaft erfolgreich dafür gekämpft, dass die elfte und zwölfte Stunde freiwillig bleiben. „Es war ein harter Kampf, aber wir haben es geschafft. Niemand muss eine elfte und zwölfte Stunde arbeiten, wenn er oder sie nicht will“, freut er sich noch heute.
„Wir leisten heute deutlich mehr als früher. Das muss sich auch in mehr Freizeit widerspiegeln, bei der Wochenarbeitszeit oder durch leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche, vor allem für die junge Generation.“
Michael Träger, Betriebsratsvorsitzender bei der Robert Bosch AG
Ein weiteres wichtiges Thema: Homeoffice. Schon während der Corona-Pandemie konnte er mit seinem Team eine Betriebsvereinbarung durchsetzen, die klare Rahmenbedingungen und faire Abgeltungen schafft, zum Vorteil der Beschäftigten.
Der Blick nach vorne
Für ihn ist klar: Die Arbeitswelt verändert sich und Gewerkschaften sind wichtiger denn je. „Die Gewerkschaft ist für mich der stabile Faktor in schwierigen Zeiten“, sagt Michael. Nur durch Zusammenhalt und gemeinsames Engagement sei es möglich gewesen, in Zeiten hoher Inflation faire Lohn- und Gehaltsabschlüsse durchzusetzen. Ein Ziel, das ihm besonders am Herzen liegt und das er lieber heute als morgen erreichen würde: die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich: „Wir leisten heute deutlich mehr als früher. Das muss sich auch in mehr Freizeit widerspiegeln, bei der Wochenarbeitszeit oder durch leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche, vor allem für die junge Generation.“
Jedes Mitglied zählt
Sein Rat an Lehrlinge und junge Arbeitnehmer:innen: „Komm zur Gewerkschaft. Jedes Mitglied ist ein wichtiger Mosaikstein – für deine Interessen, für die Zukunft. Ohne Gewerkschaften wird es nicht gehen, nur gemeinsam können wir etwas
bewegen.“
80 Jahre ÖGB, das ist gelebte Solidarität. Und mit Menschen wie Michael geht dieser Weg weiter – mutig, entschlossen und immer an der Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.