307.853 Personen bezogen im vergangenen Jahr in Österreich Mindestsicherung. Darunter waren 81.334 Kinder.
Kinder und Jugendliche sind die Hauptbetroffenen der Kürzungen in der Mindestsicherung NEU. Schon jetzt sind Kinder und Jugendliche, die in Haushalten mit niedrigem Einkommen aufwachsen, in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Sie können zum Beispiel oft an kostenpflichten Schulaktivitäten nicht teilnehmen und werden vom sozialen Leben ausgeschlossen. Dazu kommt die soziale Stigmatisierung, wenn die Eltern auf Geld vom Staat angewiesen sind. Mindestsicherungs-BezieherInnen mit Kindern leben zudem noch häufiger in schlechten Wohnsituationen. Desolates Wohnen wirkt sich besonders hemmend auf Bildungschancen und die Gesundheit der Kinder aus: Feuchtigkeit, Fäulnis, Platzmangel und dunkle Räume zementieren die Armut. Bereits vor der Reform der Mindestsicherung deckte diese nur den unmittelbaren Überlebensbedarf. Nun ist auch dieser – vor allem bei Familien mit mehreren Kindern – ernstlich in Gefahr.
Statistik Austria-Daten zeigen außerdem, dass im Durchschnitt nur 606 Euro Mindestsicherung rund 8,5 Monate ausbezahlt werden, weil 71 Prozent der BezieherInnen sogenannte Aufstocker sind, die Mindestsicherung also zusätzlich zu einem anderen Einkommen beziehen. Gemessen an den Gesamt-Sozialausgaben entsprachen die Ausgaben für die Mindestsicherung einem Anteil von 0,9 Prozent. Gemessen am Gesamtbudget nur 0,4 Prozent. Insgesamt kommt die Mindestsicherung den ärmsten 3 Prozent der Bevölkerung zu Gute.