Frauen arbeiten mehr als Männer

Männer verbringen 63 Prozent ihrer wöchentlichen Arbeitszeit in bezahlter und 37 Prozent in unbezahlter Arbeit. Bei Frauen ist es exakt umgekehrt: Lediglich 37 Prozent ihrer Arbeit wird bezahlt, während der überwiegende Rest von 63 Prozent unbezahlt ist.
Grafik: GPA-djp Öffentlichkeitsarbeit, Lucia Bauer, Quelle: Statistik Austria/AK

Frauen arbeiten häufiger Teilzeit als Männer und leisten den Großteil der unbezahlten Arbeit. Zählt man die Stunden zusammen, arbeiten Frauen wesentlich mehr als Männer.

Männer verbringen mehr als die Hälfte ihrer wöchentlichen Arbeitszeit, 63 Prozent mit bezahlten Tätigkeiten. Nur zu 37 Prozent arbeiten sie unbezahlt. Bei Frauen ist es genau umgekehrt. Sie arbeiten zu 63 Prozent ohne Bezahlung: kochen, waschen, putzen, versorgen Kinder und pflegebedürftige Angehörige. Diese Ungleichheit trägt nicht nur wesentlich zum Gender-Pay-Gap bei sondern bewirkt auch, dass Frauen mit geringeren Pensionen rechnen müssen und ein deutlich höheres Risiko haben nach Ende des Erwerbslebens in die Altersarmut abzugleiten.

Betrachtet man die bezahlte und unbezahlte Arbeit nicht in Prozent sondern in Stunden, die pro Woche gearbeitet werden, dann wird deutlich, dass Frauen insgesamt deutlich mehr arbeiten als Männer. Insgesamt arbeiten Frauen in Österreich 194 Millionen Stunden pro Woche gegenüber 175 Millionen Stunden, die von Männern geleistet werden.

Mit 111 Millionen Stunden pro Woche leisten Männer wesentlich mehr bezahlte Arbeit als Frauen. Rechnet man jedoch die unbezahlte Arbeitszeit dazu, dann liegen Frauen klar in Führung, was die geleisteten Arbeitstunden betrifft.
Grafik: GPA-djp Öffentlichkeitsarbeit, Lucia Bauer, Quelle: Statistik Austria/AK

Die Arbeiterkammer kritisiert, dass dieses Ungleichgewicht bei der unbezahlten Arbeit in Österreich kaum untersucht wird. Unbezahlte Arbeit ist weder Teil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung noch wird sie regelmäßig erhoben. Obwohl die Europätische Statistikbehörde Eurostat eine regelmäßige Erhebung der Zeitverwendung empfiehlt lässt Österreich damit auf sich warten. Anders Länder wie Frankreich, Finnland, Italien, Slowenien oder Portugal, die Notwendigkeit einer solchen Befragung erkannt haben und diese 2020 durchführen werden.

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