Für MilliardärInnen und Milliardäre war das Jahr 2019 ein Spitzenjahr. Weltweit legten die Vermögen um 10 Prozent auf 226,4 Billionen Dollar zu. In den Jahren davor lag das Wachstum im Schnitt bei 5 Prozent.
Das geht aus dem Global Weath Report der Boston Consulting Group hervor. Dabei werden Vermögensdaten aus insgesamt 97 Ländern erhoben und verglichen. Zum privaten Vermögen gezählt werden Aktien, Anleihen, Fonds, Lebensversicherungen und Pensionsfonds sowie Konto- und Bargeldguthaben. Immobilien werden nicht berücksichtigt. In den vergangenen 20 Jahren hat sich global gesehen das Privatvermögen fast verdreifacht.
Das Vermögen ist dabei extrem ungleich verteilt und wächst auch ungleich schnell. Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen: Je reicher jemand ist, umso schneller wächst auch sein Vermögen. Mehr als die Hälfte des weltweiten Vermögens entfällt auf DollarmillionärInnen. 26 Millionen Menschen haben ein Vermögen, das mehr als ein Million Dollar ausmacht. Ihr Vermögen wächst doppelt so schnell wie das jener Menschen, deren Vermögen unter einer Dreiviertelmillion Dollar liegt.
Österreich liegt mit einem gesamten privaten Finanzvermögen von 900 Millarden Dollar auf Platz 26 im Ländervergleich. 47.000 DollarmillionärInnen (880.000 Euro) gibt es in Österreich. Sie besitzen 55 Prozent des österreichischen Finanzvermögens. Das Vermögen der ÖsterreicherInnen ist 2019 im internationalen Vergleich besonders rasch, nämlich um 7 Prozent, gewachsen. Auch die Vermögenskonzentration ist in Österreich besonders hoch. Nur 320 Menschen besitzen ein Drittel des gesamten Finanzvermögens. Sie besitzen im Schnitt 100 Millionen Dollar.
Zwischen 1999 und 2019 haben sind die Superreichen reicher und die Ärmeren ärmer geworden: Während die Ärmeren vor 20 Jahren noch 43 Prozent der Finanzvermögen besaßen, so sind es jetzt nur noch 36 Prozent. Der Anteil der Reichsten ist im gleichen Zeitraum von 28 auf 33 Prozent angestiegen. Die Anteile dazwischen blieben praktisch unverändert.
Das österreichische Finanzvermögen ist damit noch ungleicher verteilt als im Durchschnitt von Westeuropa, wo die Superreichen mit je mehr als 100 Millionen Euro „nur“ auf 16 Prozent des gesamten Finanzvermögens kommen und das ärmste Segment immerhin 45 Prozent des gesamten Finanzvermögens besitzt.