Daniel M., 25 Jahre alt, Student und teilzeitbeschäftigt als Pharmazeutisch-kaufmännischer Assistent in einer Apotheke erzählt von seiner Arbeit während der Corona-Krise.
Daniel arbeitet Teilzeit als pharmazeutisch-kaufmännischer Assistent (PKA) in Wien und studiert nebenbei Ernährungswissenschaften. Bereits vor dem großen Ausbruch des Corona-Virus in Österreich, spürte er, als Mitarbeiter in einer großen Apotheke in Wien, die erhöhte Arbeitsbelastung. Massenhafte KundInnenanstürme, Hamsterkäufe von Desinfektionsmitteln, Mund-Nasen-Schutzmasken und Einweghandschuhen sowie daraus folgende Lieferengpässe erschwerten den Arbeitsalltag.
Mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen zählte zu den Aufgaben der Beschäftigten in der Apotheke neben der üblichen Beratung und Medikamentenausgabe auch zunehmend die Aufklärung über tagesaktuelle Schutzmaßnahmen und Empfehlungen. Dies gestaltete sich schwierig, da sich hier oft im Tagestakt offizielle Richtlinien änderten und den KundInnen oft nicht klar war, was nun wirklich zu tun ist. Da Daniel und seine KollegInnen in der Apotheke somit auch immer am aktuellsten Stand zu Empfehlungen und Maßnahmen sein mussten, verbrachte er auch privat viel Zeit mit der regelmäßigen Recherche hierzu.
Aber auch die strengen Zutrittsbeschränkungen in die Apotheke, um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten hatten ihre Folgen. Trotz vieler PKAs und PharmazeutInnen in Verkauf und Beratung, konnten die Beschäftigten nicht annährend so viele KundInnen betreuen wie üblich. Demzufolge wurden MitarbeiterInnen gebeten Urlaub und Überstunden abzubauen oder übergangsmäßig weniger Wochenstunden zu arbeiten. Manchen MitarbeiterInnen kam das gelegen, da sie ohnehin schon etwas überarbeitet waren von der stressigen Zeit, andere wiederum waren darüber zwar nicht glücklich, folgten aber der Bitte aus Verständnis.
Daniel ist dankbar dafür, dass Sozialpartner und Regierung sehr rasch ins Gespräch kamen um konstruktiv an Maßnahmen zu arbeiten. Einerseits um viele Menschen vor dem Arbeitsplatzverlust zu bewahren und andererseits um Beschäftigte, die in der kritischen Zeit das Land am Laufen gehalten haben, möglichst gut zu schützen. Daniel M. wünscht sich, dass dieses konstruktive Miteinander auch nach der Corona-Krise fortgeführt wird. So auch bei der Frage, wer denn nun die Kosten der Krise tragen soll.