
Du möchtest dich für die Anliegen deiner Berufsgruppe einsetzen und gemeinsam mit Kolleg:innen spannende Projekte umsetzen? Die Mitglieder der Interessengemeinschaften wählen ihre neuen Ausschüsse. Du kannst selbst aktiv die Gewerkschaftsarbeit mitgestalten und kandidieren! Alle Infos auf www.gpa.at/interesse
Themen wie Dienstreisen, Kilometergeld, künstliche Intelligenz oder atypische Beschäftigung betreffen nicht nur einzelne Branchen. Daher verbinden die Interessengemeinschaften (IG) in der Gewerkschaft GPA Menschen mit ähnlichen Berufsmerkmalen: um Erfahrungen auszutauschen, Netzwerke zu knüpfen und gemeinsame Interessen durchzusetzen. Anders als in der sonst üblichen gewerkschaftlichen Arbeit, wo ganze Betriebe organisiert werden, fußen die IGs auf der Idee von branchenübergreifenden Anliegen und auf beruflichen Identitäten.
Wie das funktioniert? Jede Interessengemeinschaft trifft sich in eigenen Arbeitsgruppen und setzt sich inhaltliche Ziele. Im kommenden Frühjahr wählen die Mitglieder ihre neue IG-Vertretung: Start ist im März mit der offiziellen Suche nach Kandidat:innen, gewählt wird von Mitte April bis Mitte Mai, wobei alle fünf IGs gleichzeitig abstimmen. Pro Ausschuss können maximal 17 Mitglieder gewählt werden, die Amtsperiode beträgt 2,5 Jahre. Die Mitgliedschaft in den IGs ist für GPA-Mitglieder natürlich kostenlos.
IG External
Wer überwiegend außerhalb des Betriebes arbeitet, also im Außendienst, in mobilen Diensten, Montage, Entsendung, häufigen Dienstreisen etc., findet in der ‚IG External’ sein Netzwerk. Hier war Manuela Willner jahrelang aktiv. Sie blickt u. a. auf eine erfolgreiche Kampagne zur Erhöhung des Kilometergeldes zurück. „Das Kilometergeld betrifft zahlreiche Arbeitnehmer:innen und wir mussten lange kämpfen, aber schließlich konnten wir uns durchsetzen“, berichtet Willner.
Ein anderes zentrales Thema dieser IG sind die Dienstreisen. Durch eine große Tagung und eine Umfrage wurde bereits Verbesserungsbedarf herausgearbeitet. Manuela Willner, die nun in Pension geht, übergibt dieses Dossier an Christina Steineder-Degner. Sie bringt als Mitarbeiterin eines Haushaltsgeräteherstellers wertvolle Einblicke in den Berufsalltag und die Herausforderungen von Außendiensttechnikern mit.
Willner und Steineder-Degner wünschen sich ein breiteres Engagement aus verschiedenen Branchen bei den Wahlen. Besonders die mobilen Dienste in der Pflege sind ihnen ein Anliegen: „Diese Berufsgruppe ist von großer Bedeutung, jedoch in unserer IG derzeit unterrepräsentiert.“ Kandidat:innen aus diesem Bereich sind daher besonders willkommen!
IG Flex
Die ‚IG Flex’ organisiert Menschen mit atypischen Beschäftigungen, prekär Beschäftigte und (unfreiwillig) Selbständige ohne eigene Mitarbeiter:innen. Ingrid Puchberger, Coach und Personalentwicklerin, arbeitet schon seit mehreren Jahren aktiv in dieser IG mit. In der vergangenen Periode wurde ein dreiteiliger ‚Leitfaden durch den Paragraphendschungel‘ erarbeitet. Diese Infobroschüren wurden sehr gut angenommen, zu den Themen bietet die IG auch Webinare an.
Ein Fixpunkt, so Puchberger, soll die Veranstaltung anlässlich der ‚Santa Prekaria‘, dem Aktionstag für faire Arbeit, werden. „Flexibel arbeiten“, findet Puchberger, „soll auch einem selbst etwas bringen – und nicht nur dem Auftraggeber! Zu viele Menschen erleben leider nur die negativen Seiten solcher Arbeitsverhältnisse“, erklärt sie. „Mit prekären Jobs wird nach und nach das Angestelltenverhältnis ausgehöhlt. Wir brauchen daher ein besseres Regelwerk und einen starken Sozialstaat.“
IG Professional
Roxy Yildirim, freiberufliche Expertin für Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI), Marketing und Social Media, bringt sich mit ihrer langjährigen Erfahrung als Führungskraft in der IG Professional ein, die Führungskräfte und Fachleute organisiert. „Unsere IG hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Schwerpunkte waren Home Office und Führung auf Distanz. Wir finden unsere Themen immer per Umfrage, es ist uns wichtig, dass alle Mitglieder hier ein Mitspracherecht haben.“

Foto: Alexander Neunherz
Ein Workshop zum Thema Künstliche Intelligenz und Chatbots war eines der wichtigen Events in der IG. Angestrebt ist die Entwicklung eines eigenen Chatbots für Arbeitsrecht innerhalb der IG Professional – „und warum nicht in einem nächsten Schritt auch für die gesamte Gewerkschaft GPA?“ fügt Yildirim hinzu.
IG Social
Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen sowie Sozialarbeiter:innen, Angestellte in sozialen Berufen und in der Alten-, Kranken- oder Behindertenbetreuung haben sich in der ‚IG Social’ zusammengeschlossen. Selma Schacht ist seit ihrer Gründung vor mehr als zwanzig Jahren bei den IGs dabei. „Die Interessengemeinschaften sind basisdemokratische Strukturen. Es reicht aus, Mitglied in der Gewerkschaft GPA zu sein, um sich aktiv engagieren zu können. Wir sind für alle offen, die ein wenig Zeit und Energie für ehrenamtliche Arbeit mitbringen!“ Schacht ist Sozialarbeiterin und Freizeitpädagogin und zwar selbst Betriebsratsvorsitzende, sie betont aber, dass ein Mandat als Betriebsrät:in keine Voraussetzung ist, um in einer IG zu kandidieren.
Die IG Social hat im Vorjahr ein großes gewerkschaftsübergreifendes Pflegeprojekt abgeschlossen, bei dem ein Forderungskatalog für die Pflegeberufe erarbeitet sowie die Broschüre ‚Bündnis für die Pflege‘ publiziert wurde.
Ein weiteres wichtiges Thema in der IG ist die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber. „Die Arbeitsverhältnisse in unserem Bereich sind oft gesundheitsgefährdend, vor allem psychisch. So begleitet uns auch das Thema Burn out schon seit vielen Jahren. Die Arbeitgeber müssen endlich handeln“, fordert Schacht und fügt hinzu: „Wir wollen aber auch den Kolleg:innen durch ‚Organizing von unten‘ das Handwerkszeug mitgeben, selbst Verbesserungen zu erkämpfen!“ Auf den Sozial- und Gesundheitsbereich sieht sie in der aktuellen politischen Konstellation große Herausforderungen zukommen. „Wenn der Sparstift angesetzt wird, so trifft das unsere Branche besonders hart, daher müssen wir uns gut aufstellen!“

Foto: Alexander Neunherz
IG IT
„Womit Frauen in der IT Branche kämpfen müssen“, unter diesem Titel brachte die Interessengemeinschaft IT 2023 eine Broschüre heraus. Darin wird auf Basis einer Umfrage die Branche auf die fehlende Fairness und die Einkommensschere durchleuchtet. Die IG IT versteht sich als Kompetenznetzwerk für alle IT-Spezialist:innen, egal in welcher Branche sie tätig sind.
IT-Technikerin Cornelia Fink ist das Thema ein großes Anliegen, wobei es „auch den Männern mehrheitlich durchaus wichtig wäre, mehr Frauen in die IT zu bringen!“ Andere Schwerpunkte in dieser IG sind die KI und wie sie die Branche verändern wird sowie die Monopolstellungen im Tech-Sektor.

Foto: Alexander Neunherz
Wie in allen IGs sind auch in der IG IT Kandidat:innen für die bevorstehenden Wahlen herzlich willkommen. „Wir suchen nicht nur Techniker:innen, sondern auch Fachkräfte aus IT-nahen Berufen wie Projektmanagement oder Assistenz,“ erklärt Fink. Aktuell setzt sich der Ausschuss aus vier Frauen und vier Männern zusammen – denn Vielfalt wird in der IG IT großgeschrieben. Eine Mehrfachmitgliedschaft ist übrigens auch möglich: „Eine IT-Technikerin im Außendienst kann sich gleichzeitig auch in der IG External engagieren.“ Abschließend richtet Fink einen Appell an alle Mitglieder: „Auch wer nicht kandidiert, sollte unbedingt sein demokratisches Wahlrecht nutzen – gebt eure Stimme ab!“
Mach mit! Einladung zur Kandidatur für einen IG-Ausschuss
Hast du Lust, gemeinsam mit Kolleg:innen aus ganz Österreich die Interessen deiner Berufsgruppe zu vertreten? Im Frühjahr stehen die Wahlen der Interessengemeinschaften an, bei denen die neuen Ausschüsse für die kommenden zweieinhalb Jahre gewählt werden. Nutze diese Gelegenheit, die Gewerkschaftsarbeit aktiv mitzugestalten und kandidiere für einen der fünf IG-Ausschüsse!
Wir freuen uns auf deine Bewerbung zur Kandidatur bis spätestens 31. März 2025 auf www.gpa.at/interesse
Du hast noch Fragen? Das IG-Team steht dir unter interesse@gpa.at jederzeit gerne zur Verfügung!