Für Gerechtigkeit intervenieren

Margit Speck ist seit Dezember 2018 Betriebsratsvorsitzende bei Deichmann
Foto: Nurith Wagner-Strauss

Seit nun zwei Jahren ist Margit Speck Betriebsratsvorsitzende von Deichmann. In ihrer Funktion beweist sie Bodenhaftung und Sinn für Konfliktlösung.

Vor zwei Jahren wurde Margit Speck zur ersten Betriebsratsvorsitzenden bei Deichmann gewählt. Heute schildert sie: „In den vergangenen 2 Jahren konnte ich bei diversen Themen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite stehen.“. Die gelernte Textilverkäuferin arbeitete in verschiedenen Betrieben. 1995 hat sie sich beim deutschen Schuheinzelhändler beworben. Sie suchte neue Herausforderungen in einem sozial starken Unternehmen. Bald wurde sie Filialleiterin. Ab 2012 agierte sie als Personalsprecherin: „Da habe ich schon viel bewirken und etwa bei Ungerechtigkeiten intervenieren können.“ Bis es zur Gründung eines Betriebsrats kam, wirkten allein die Personalsprecher als Bindeglieder zwischen Geschäftsleitung und rund 1.400 MitarbeiterInnen – 90 Prozent Frauen, gut 10 Prozent Männer. Die meisten Männer sind in der Verwaltung und als Filialleiter tätig, auch gibt es einige Studenten im Verkauf.

Kinder und Karriere

Doch die Zeiten waren nicht immer einfach und Unterstützung rar. 16 Jahre lang war Speck Alleinerzieherin. Beruf, Karriere –vor ihrem Engagement als Personalsprecherin fungierte die Salzburgerin als Bezirksleiterin – und Kindererziehung ließen sich nur sehr strukturiert vereinbaren. „Da habe ich gelernt, Dinge gut zu organisieren und Nägel mit Köpfen zu machen.“

„Du trittst jemandem auf die Zehen und musst damit leben können, dass er darüber nicht erfreut ist.“
Margit Spreck, Betriebsrätin bei Deichmann
Foto: Nurith Wagner Strauss

Das gilt auch, wenn es um Herausforderungen in der Firma geht. „Es ist mir wichtiger, alles gut durchzudenken, als schnell und unüberlegt zu handeln.“ Bei komplizierten Anliegen wie Regelungen im Arbeitsrecht, vertraut Margit Speck auf den kompetenten Rat von Dieter Preinerstorfer, ihr Ansprechpartner bei der Gewerkschaft GPA. An ihrer Seite steht auch Elisabeth Hanscheck als zweite freigestellte Betriebsrätin. Speck hat einen zweijährigen Diplomlehrgang für Mediation absolviert, der ihr viel beim Verhandeln nutzt: „Dazu gehört auch eine gewisse Härte. Du trittst jemandem auf die Zehen und musst damit leben können, dass er darüber nicht erfreut ist.“

Gegen Stress hilft der Salzburgerin Zeit in ihrem Bauerngarten: „Da erde ich mich, das gibt mir Kraft“. Geerntet wird Köstliches von Paradeisern und Sellerie bis Chili und jede Menge Obst. „Wir essen das ganze Jahr über nur unser selbst Angebautes“, verrät Speck, die auch im Einkochen und Einrexen höchst engagiert ist. In drei Jahren geht sie in Pension, bis dahin ist noch viel zu tun: „Ich möchte den Betriebsrat auf gute Beine stellen, denn Gerechtigkeit, Freude an der Arbeit und ein fairer Arbeitgeber sind mir am Wichtigsten.“

Zur Person

Margit Speck, 59, ist Betriebsratsvorsitzende bei Deichmann. Die gelernte Textilverkäuferin ist seit 1995 bei Deichmann. Sie ist Bezirksleiterin und agiert seit 2012 als Personalsprecherin. Seit Dezember 2018 ist sie Betriebsratsvorsitzende bei Deichmann.

Scroll to top