Teilzeit ist weiblich

Die typische Teilzeit­beschäftigte ist zwischen 35 und 44 Jahre alt, hat eine berufs­bildende mittlere Schule absolviert, zwei bis drei Kinder zur Welt gebracht und arbeitet als Angestellte im Gesundheits- und Sozial­bereich, im Handel und in der Gastronomie oder im Unterrichts­wesen.
Quelle: Arbeitsklimaindex
Grafik: GPA-djp-Marketing, Johannes Loibenböck

Teilzeitbeschäftigte sind typischerweise weiblich, zwischen 35 und 44 Jahre alt. Sie haben eine berufsbildende mittlere Schule absolviert und verfügen über keine Führungsfunktion. Acht von zehn Teilzeitjobs in Österreich sind in Frauenhand, und zwar vorwiegend im Handel, in der Gastronomie und im Gesundheits­wesen.

Fast 1,1 Millionen Menschen waren im Jahr 2018 in Österreich teilzeitbeschäftigt – davon rund 200.000 Männer und 885.000 Frauen. Diese ungleiche Verteilung deutet auf das immer noch vorherrschende Zuverdienermodell bei Paaren hin: Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau kümmert sich neben ihrem Teilzeitjob um Haushalt und Kinder.

Insbesondere nach Geburt des ersten Kindes verfestigt sich dieses traditionelle Erwerbsverhalten: Während die Frauen ihre Arbeitszeit zugunsten familiärer Verpflichtungen reduzieren, leisten die Männer in ihren Vollzeitjobs sogar noch mehr Überstunden.

Teilzeitkräfte schätzen die bessere Zeiteinteilung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Sie machen seltener und weniger Überstunden, sind zufriedener mit der Arbeitszeitregelung im Betrieb und haben weniger Zeitdruck als Vollzeitkräfte.  

Auf der anderen Seite überwiegen aber die Nachteile: 45 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind mit ihrem Einkommen mittel bis gar nicht zufrieden – unter Vollzeitkräften sind es 31 Prozent. Fast zwei Drittel der Teilzeitbeschäftigten kommen kaum oder gar nicht mit dem Einkommen aus. Auch die eigene soziale Position und die Rechte als Arbeit­nehmerIn sehen Teilzeitkräfte etwas negativer. All das führt dazu, dass 14 Prozent der Teilzeitbeschäftigten den Beruf komplett wechseln wollen – bei den Vollzeitkräften streben nur sieben Prozent einen kompletten Jobwechsel an.

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