Arbeitsklima deutlich schlechter als vor der Krise

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Die österreichischen Beschäftigten leiden in der Corona-Krise zunehmend unter Stress und Verunsicherung. Vor allem Beschäftigte in systemrelevanten Berufen fühlen sich auch nicht ausreichend vor einer Ansteckung mit Corona geschützt.

Das ergab die aktuelle Arbeitsklima-Erhebung der AK Oberösterreich. Damit ist das derzeitige Arbeitsklima sogar negativer als in der Wirtschaftskrise 2008/2009. Vor allem auf die Frage nach der Zufriedenheit mit dem Einkommen, den Zukunftsperspektiven und der Arbeitsbelastung, sagten die Befragten, dass sich ihre Situation deutlich verschlechtert habe. Besonders negativ fielen die Antworten beim psychischen Stress aus. Dieser ist sogar um 31 Prozent gestiegen. Höherer Zeitdruck und emotionale Belastungen führten bei vielen Beschäftigten, insbesondere in den systemrelevanten Berufen auch zu einer gesunkenen Arbeitszufriedenheit.

Besonders belasten wird von vielen auch der zu geringe Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus empfunden. In den Berufen, die sich im vergangenen Jahr als systemrelevant herausgestellt haben, wie im Handel, in der Pflege, in der Reinigung aber auch in der Kinderbetreuung fühlt sich jede/r siebte Beschäftigte nicht ausreichend vor dem Coronavirus geschützt. In der Pflege und Betreuung aber auch in den Kindergärten fühlen sich sogar zwischen einem Drittel und der Hälfte der Beschäftigten nur unzureichend geschützt. Auch das wirkte sich negativ auf ihre Stimmung aus.

Wer das Gefühl hat, nicht ausreichend gegen das Virus geschützt zu sein, ist auch insgesamt unzufriedener mir der Arbeitssituation.

Ein Fünftel der Befragten musste neue Aufgaben außerhalb des eigenen Arbeitsbereiches übernehmen, ein Viertel hatte Probleme, sich in dieser Ausnahmesituation überhaupt auf die Arbeit zu konzentrieren.

Immerhin ein Fünftel der Beschäftigten klagt auch über Existenzsorgen. Die Zufriedenheit mit den Einkommen hat sich dagegen nicht auffällig verschlechtert, ein Hinweis darauf, dass viele Menschen derzeit froh sind, überhaupt einen Job zu haben. Die Schere zwischen jenen, die durch die Krise Einkommensverluste hinnehmen müssen und jenen, die weiterhin einen sichern gut dotierten Job haben geht weiter auf.

Wer sich durch seien Job besonders belastet fühlt, kann sich auch häufig nicht vorstellen, die Tätigkeit bis zur Pension weiter ausüben zu können. Vor allem Beschäftigte in Zustelldiensten oder in der Pflege fühlen sich zu rund einem Viertel stark belastet. Diese ArbeitnehmerInnen geben auch an, sich nicht vorstellen zu können bis zur Pension im gleichen Job zu arbeiten.

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