Gemeinsam stärker am Arbeitsplatz

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Ein guter Zusammenhalt unter KollegInnen ist wichtig um produktiv zu sein. Wenn die Stimmung gut und der Zusammenhalt im Team stark ist, fühlen sich alle bei der Arbeit auch wohler. 7 Tipps damit es gemeinsam besser läuft.

Da ist diese Kollegin, die mögen einfach alle. Wenn sie dabei ist, herrscht gute Stimmung im Team, jeder arbeitet gern mit ihr zusammen. Oder der freundliche Kollege, der immer mit anpackt. Was machen sie anders als die anderen? Warum sind sie beliebt und jeder will mit ihnen im Team arbeiten? Wir haben 7 Tipps für dich zusammengestellt, wie du bei KollegInnen und Vorgesetzten beliebter wirst. Wir erklären dir auch, warum dann die Zusammenarbeit insgesamt besser funktioniert.

1. Guten Morgen!

Du kommst morgens zur Arbeit, murmelst ein „Hallo“, und danach verschwindest du mit einer Tasse Kaffee vor deinen Computer? Wer mit dem falschen Fuß aufsteht und so seinen Tag in der Arbeit beginnt, wird kaum wahrgenommen. Ein freundliches „Guten Morgen“ macht da einen ganz anderen Eindruck. Begrüße deine KollegInnen, wechsle mit ihnen ein paar nette Worte. So beginnt der Tag für alle gleich viel angenehmer! Und wenn du wirklich ein totaler Morgenmuffel bist, dann geh wenigstens mittags mit den anderen in die Kantine um ein bisschen zu plaudern.

„Ich muss morgens meine Kinder zur Schule bringen und komme oft etwas abgehetzt in meine Filiale“, erzählt Eva D. Sie arbeitet für eine große Supermarktkette. „Trotzdem möchte ich das nicht an meinen KollegInnen oder an der Kundschaft auslassen. Keiner kommt bei uns schlecht gelaunt zur Arbeit – einmal tief durchatmen, lächeln, und dann geht’s wieder. Freundlichkeit ist das um und auf, das lohnt sich langfristig für alle!“

2. Think positiv!

Wer viel jammert und kritisiert, der wird nach einer Weile von den KollegInnen gemieden. Weil schlechte Stimmung alle runterzieht. Zeig dich lieber optimistisch! Das wirkt nämlich auch ansteckend. Wer gute Laune verbreitet, den wollen alle mit im Team haben. Auch bei Besprechungen gilt: wer neue Ideen umgehend zurückweist oder immer gleich das Haar in der Suppe findet, der ist selten beliebt.

Wer hingegen zuhören kann, ist als KollegIn gefragt. Überleg einfach mal, wie ein eher verrückter Einfall vielleicht doch umgesetzt werden könnte, oder zumindest eine neue Perspektive eröffnet. Sandra F., MitarbeiterIn in einer Versicherung, erzählt: „Einer meiner Kollegen, der schon lange im Betrieb war, machte immer nur alles runter, keiner hatte mehr Lust, sich aktiv einzubringen oder Vorschläge zu machen. Seit er die Firma verlassen hat und ein Neuer seinen Platz eingenommen hat, ist die Stimmung völlig anders. Der Nachfolger war von Anfang an neugierig, fragte nach, hörte zu. Wir anderen waren froh, dass endlich ein frischer Wind weht. Jetzt arbeiten wir viel besser zusammen.“

3. Schluss mit Petzen, Lästern & co.

Deine Kollegin hat einen Fehler gemacht und du lässt es gleich alle wissen, auch den Abteilungsleiter? In der Mittagspause führst du gern das große Wort und ziehst über die Kolleginnen aus der Buchhaltung her? Klar, jeder muss seinem Ärger mal Luft machen, und ein bisschen Bürotratsch gehört schon dazu. Aber wenn dir ein Ruf als Lästerzunge vorauseilt, dann wäre es vielleicht Zeit, das zu ändern. Wir haben alle unsere Fehler. Versuch, über manche Dinge einfach hinwegzusehen und verzeih kleinere Schwächen.

„Ich habe eine Kollegin im Team, die hat zwar nach außen hin immer freundlich getan, aber jedes mal, wenn etwas nicht rund lief, hat sie beim Chef jemand anders dafür verantwortlich gemacht. Auch sonst haben wir gemerkt, dass sie hinter unserem Rücken schlecht über uns geredet hat,“ erzählt Joachim R., Beschäftigter in einem Chemie-Betrieb. „Wir haben aber eine gute Bereichsleiterin, die hat schließlich eingegriffen. Sie hat den Betriebsrat hinzugezogen, er hat uns sehr gut unterstützt! Mittels Teambuilding-Aktivitäten und Gesprächen sind die Dinge wieder ins Lot gekommen. Die Kollegin ist jetzt besser ins Team integriert und hat aufgehört, uns alle schlecht zu machen. Sie hat verstanden, dass Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung wichtiger ist, als nur selbst gut dazustehen.“

Du möchtest mehr über die Vorteile eines Betriebsrates wissen? Lies hier weiter!

4. Sei hilfsbereit, aber setze Grenzen

Viele befürchten, wenn sie allzu hilfsbereit und zuvorkommend sind, dann werden sie ausgenutzt und die ganze Arbeit landet bei ihnen. Daher: auch ein ‚Nein’ ist manchmal notwendig! In manchen Fällen ist es besser, Rückgrat zu zeigen und eine Extraaufgabe abzulehnen. Wenn es einen guten Grund dafür gibt und man das auch richtig kommuniziert! „Eines Tages hatte ich den Eindruck, ich bin die einzige in meinem Büro die Überstunden macht, alle anderen haben Familie und Kinder und mussten nachmittags entsprechend früh weg“, sagt Mariana F., administrative Mitarbeiterin in in einem mittelständischen Industriebetrieb. „Ich wusste nicht, wie ich das ansprechen soll, ohne meine Kolleginnen zu brüskieren. Also war ich beim Betriebsrat. Er hat mir geholfen das Thema anzusprechen. Mein Chef und meine KollegInnen haben eingesehen, dass ich zu viele Überstunden mache. Ich bin froh, in einer Firma zu arbeiten, wo wir einen guten Betriebsrat haben!“

Auch bei dir fallen zu viele Überstunden an? Hier kannst du dich über die Rechtslage informieren!

5. Setz dich für andere ein!

Du bist der Star in deiner Abteilung und betreust immer die interessantesten Projekte? Die KollegInnen kriegen dann jedes mal das ab, was übrig bleibt? Auch wenn das auf den ersten Blick vorteilhaft für dich erscheint, auf die Dauer ist es nicht gut fürs Team. Wenn dein Chef oder deine Chefin viel auf deine Kompetenzen hält, so ist er oder sie vielleicht auch bereit, auf dich zu hören. „Bei uns hat nach dem Sommer ein wirklich toller junger Praktikant angefangen, aber der Chef ließ ihn an gar nichts ran“, berichtet Florian K., der in der IT arbeitet. „Ich bin schon lange im Betrieb und hab dann dem Chef erzählt, dass sich der junge Mann mir gegenüber sehr kompetent gezeigt hat und ich ihm gern mal ein kleines Projekt übergeben würde. Das lief auch gut, und am Ende hatten alle was davon. Und ich habe jetzt die Betreuung unserer PraktikantInnen übernommen, eine Aufgabe, die ich sehr mag, weil ich gern mit jungen Leuten arbeite.“

Du bist PraktikantIn und brauchst Unterstützung? Lies hier über deine Rechte nach!

6. Vertrauen und Solidarität

Arbeiten wir nicht alle in erster Linie, um die Miete zu bezahlen? Ja, solche Jobs gibt es. Doch viele von uns arbeiten in sehr fordernden Berufen, mit großem Einsatz und Engagement, wo die zwischenmenschlichen Beziehungen eine zentrale Rolle spielen. Oft spiegeln die Gehälter dieser Menschen nicht den Wert ihrer Leistung wieder. Trotzdem machen sie ihre Arbeit aus Überzeugung, und sie wissen: Ohne Solidarität und Vertrauen am Arbeitsplatz geht es nicht!

Lisa P. ist Elementarpädagogin: „Nach zwei Jahren Pandemie gingen wir alle am Zahnfleisch. Krankenstände, Personalmangel, zu große Gruppen – der Druck war und ist immer noch enorm! Ich muss mich auf meine KollegInnen absolut verlassen können, und sie sich ebenso auf mich. Das war das Gute an dieser Erfahrung: Wir sind alle zusammen durch dick und dünn gegangen. Und wenn wir unsere Arbeitsbedingungen verbessern möchten, so geht das auch nur gemeinsam. Dafür kämpfen wir!“

Deine Gewerkschaft setzt sich nicht nur für die ElementarpädagogInnen ein, sondern kämpft für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne in der gesamten Sozialwirtschaft!

7. Wenn gar nichts hilft

Leider gibt es auch KollegInnen, die gegen alle Freundlichkeit immun sind. Egal, wie sehr du dich bemühst, er oder sie lässt dich ständig merken, dass er dich nicht mag oder deine Arbeit nicht schätzt. Oder fühlst du dich gemobbt? Was kannst du tun? Bitte die Kollegin/den Kollegen zunächst um ein gutes Gespräch, aber sei dabei nicht anklagend. Frag, ob es einen Grund für ihr/sein Verhalten gibt. Wenn das nicht weiterhilft, dann wende dich an deinen Betriebsrat um Hilfe!

Besonders bei Mobbing sollte man nicht allzu lang warten, sondern rasch Unterstützung suchen. „Ich hatte eine Kollegin, die wollte einfach nicht konstruktiv mit mir zusammenarbeiten. Es stellte sich heraus, dass sie mich ablehnte, weil meine Eltern aus der Türkei stammen. Unser Betriebsrat hat ein Antirassismus-Training organisiert, seither ist es besser“, erzählt Gözde S. „Viele andere KollegInnen haben mich unterstützt, diese Solidarität war sehr wichtig für mich! Es war gut, dass ich das Thema Rassismus angesprochen habe, es gibt jetzt mehr Verständnis dafür.“

Dieses Thema interessiert dich? Lies mehr zu Mobbing und Gewalt oder über Diskriminierung am Arbeitsplatz.

Du hast eine arbeitsrechtliche Frage?
Im Arbeitsrechts-ABC der Gewerkschaft GPA findest du Antworten auf viele Fragen. Du kannst dich aber auch direkt an die Rechtsberatung wenden. Hier findest du alle Kontakte.

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